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Übergabe Abiturzeugnisse 2024 – Rede des Elternbeirats

Liebe Abiturientinnen, liebe Abiturienten, lieber Abt Petrus, lieber Herr Sagmeister, liebe Schulleitung, liebe Lehrerinnen und Lehrer, Präfektinnen und Präfekten und natürlich auch liebe Eltern, Geschwister, Freunde und Verwandte,

heute dürfen Herr Wagner und ich zum dritten Male die Verabschiedung der Abiturienten vom Elternbeirat aus begleiten, für mich als Mutter eines Abiturienten dieses Mal eine besondere, wenn auch nicht ganz einfache Aufgabe. 

Als Elternbeirat freuen uns wir natürlich auch sehr, wieder so viele Absolventen des Gymnasiums Kloster Schäftlarn beglückwünschen zu dürfen.

“Well, it’s alright, if you live the life you please…“  singen die Travellin’ Willburys in ihrem Lied “End of the Line”.

Alles ist in Ordnung, wenn Du nur das Leben lebst, welches Dich zufriedenstellt, das Leben, welches Dir gefällt, welches Dir Spaß macht, Dich glücklich macht, in dem Du Dich rundum wohlfühlst, …DEIN Leben.

Ihr, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, steht ganz am Anfang Eures neuen und ureigensten Lebens. Wenn Ihr in wenigen Augenblicken hier auf dieser Bühne stehen und mit Stolz Euer Abiturzeugnis in den Händen halten werdet, ist der erste Grundstein gelegt für EUER Leben. 

In den 12 – 15 Jahren zuvor war Euer Weg, Euer Leben durch Eltern, Kindergarten, Grundschule und Gymnasium ziemlich klar vorgegeben. 

Beinahe jeden Tag derselbe Ablauf: Der Wecker klingelt wie immer viel zu früh, schnell duschen, anziehen, einen Bissen reinschieben, um- falls nicht das Mama- oder Papa- Taxi bereitsteht- den ÖPNV- Stress ohne Unterzuckerung durchzustehen und los ging’s, im Gymnasium dann hierher ins Kloster Schäftlarn. 

Da hieß es dann die Stunden mit Geo, Mathe, Deutsch, Latein, Englisch, Physik, Religion und all den anderen mehr oder weniger wichtigen Fächern abzusitzen, bis der Gong einen befreit zur kleinen oder großen Pause, zum mal mehr oder weniger leckeren Mittagessen, zur Freizeit und zum Haustus. Zumindest konntet Ihr Euch dann ungestört mit Euren Leidensgenossen austauschen. Nach dem mal mehr mal weniger effektiven Studium kam dann der Weg nach Hause oder für einige von Euch auch ins Internat.

Ihr habt unendlich viele – (8 Jahre, bei 52 Wochen pro Jahr abzüglich 12 Wochen Schulferien, mit 8,5 h pro Tag) ca. 13.600 Stunden Eures Lebens hier verbracht. Stunden, in denen Ihr gezittert habt vor den Unmengen an Prüfungen, Tests und Referaten, Euch über Lehrer, Präfekten, Mitschüler, Noten, das Essen und vieles mehr gefreut oder geärgert habt, die Freizeit mit Fußball, Volleyball, Chillen, Johnny- Hütte, Isar – oder etwa Zocken? – verbracht habt.

Hier habt Ihr Freundschaften fürs Leben geschlossen, die Euch, auch wenn sich Eure Wege trennen und Ihr Euch nicht mehr jeden Tag sehen werdet, erhalten bleiben. Gemeinsame Ausflüge, Skilager in Italien, Sommerlager am Gardasee, Besinnungstage, Klassenfahrten nach Berlin und Rom, gemeinsame Auftritte in Akrobatik, Theater, Chor, Orchester oder Big Band, viele durchfeierte, manchmal vielleicht doch ein wenig zu alkohol-lastige Nächte – oder Tage? – all das schweißt zusammen. Diese Erinnerungen, diese Erlebnisse kann Euch niemand mehr nehmen und haben Euch sicher neben allem mal mehr, mal weniger erfolgreich verinnerlichten – und gleich wieder gelöschten oder überschriebenen- Wissen zu den Menschen gemacht, die Ihr heute seid. 

Alle, die heute hier sitzen, Eure Eltern, Geschwister, Verwandte, Freunde, Lehrer, Präfekten, alle Mitglieder dieser Schulfamilie sind zu Recht stolz auf Euch und das, was Ihr geleistet habt! 

Und all diesen Euren Wegbegleitern über viele Jahre gebührt auch größter Dank für Geduld, Nachsicht, Toleranz, Verständnis, liebevolle Strenge, Mitgehen, Mittragen und Mitleben. 

Ihr seid ein besonderer Jahrgang: Der letzte G8 Jahrgang. Mehrere Monate Homeschooling wegen Corona, 3 Jahre ohne Prüfungsstress, dafür mit reduziertem Stoff und Notenbonus. Und die letzte Oberstufe, die von dem genialen, erfahrenen Oberstufenkoordinator, dem – wie er sich selbst nannte – OSK Auslaufmodell Herbert Remmele betreut wurde. Er fand immer die richtigen, oft ironisch-lustigen, oft motivierend- aufheiternden Worte und geleitete Euch mit liebevoller Strenge durch den Oberstufendschungel. 

Auch von Elternseite ist ihm sehr großer Dank hierfür gewiss.

Auch, aber nicht nur deshalb werden, wenn Ihr in wenigen Stunden dieses Gelände verlassen werdet, Eure Spuren bleiben, denn die habt Ihr sicher hinterlassen! Sei es in den Gedächtnissen der Lehrer und Präfekten oder in den mehr- oder weniger sachgemäßen Gebrauchsspuren der Schuleinrichtung.

Und alle hier sind gespannt, interessiert und neugierig, wie Euer Weg aussehen und wohin er Euch führen wird und freuen sich sicher, wenn Sie Euch als Altschäftlarner wiedersehen und noch ein bisschen an EUREM Leben teilhaben dürfen. 

“Well, it’s alright, if you live the life you please…”

EUER  Leben beginnt jetzt – stürzt Euch mit Freude, Neugier, Bedacht und Spaß in alles Neue hinein und macht es zu dem, was IHR wollt! Das erste Rüstzeug habt Ihr! Und es wird von Jahr zu Jahr immer mehr werden! 

Wir gratulieren Euch zu Eurem Erfolg und wünschen Euch von Herzen alles nur erdenklich Gute für Euren Weg und freuen uns, dass auch wir Euch ein Stück begleiten durften!

Herzlichen Dank! 

Euer Elternbeirat

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